E-Mobilität wird in Neustadt am Rübenberge immer komfortabler. Das Netz der Ladesäulen wächst kontinuierlich. Foto: iStockphoto.com/RomanBabakin

Die Zahl der E-Autos in Neustadt ist in den vergangenen fünf Jahren rasant gestiegen. Waren es im Juli 2020 noch 107 Fahrzeuge, waren bis Januar 2021 bereits 184 registriert. E-Autos nehmen nicht nur Fahrt auf, ein Elektroauto zu fahren wird zudem immer komfortabler. Denn auch die Zahl der Ladesäulen wächst kontinuierlich. Mittlerweile fahren zudem immer mehr Unternehmen eine gezielte E-Strategie und beteiligen sich am Ausbau der Ladeinfrastruktur. Eines davon ist die Firma NaturEnergie Region Hannover aus Eilvese. Im September 2020 hat sie dort am Balscheweg 6 eine Ladesäule in Betrieb genommen.

Lademöglichkeit in Eilvese

Einer der beiden Ladepunkte der Eilveser Firma kann öffentlich genutzt werden. Der andere ist für das „Carsharing Eilvese“, das das Unternehmen außerdem anbietet. Das Carsharing soll der Mobilität des Ortes und der Dorfgemeinschaft zugutekommen. Die Testphase wurde im Dezember 2020 abgeschlossen, die ersten Nutzer haben sich bereits angemeldet. Gegen eine Jahresgebühr und Nutzungskosten kann jeder das Elektrofahrzeug nutzen. Mit Strom versorgt wird die Eilveser Ladesäule von der NaturEnergie Region Hannover e. G. „Wir stehen für die dezentrale Energiewende in Bürgerhand“, sagt Marcus Biermann, Vorstand NaturEnergie Region Hannover e. G.

: Marcus Biermann von der Firma NaturEnergie Region Hannover e. G. zeigt die Ladesäule in Eilvese. / Fotocredit: Kathrin Goetze

Marcus Biermann von der Firma NaturEnergie Region Hannover e. G. zeigt die Ladesäule in Eilvese. / Foto: Kathrin Goetze

Die Genossenschaft betreibt in der Region mehr als 20 Fotovoltaikanlagen und stellt den Strom Verbrauchern unter der Marke REG|Strom zur Verfügung.

„Die nachhaltige Elektromobilität braucht erneuerbare Energiequellen vor Ort“, sagt Marcus Biermann. „Deshalb ist es für uns die logische Konsequenz, dass die Energie, die unsere Anlagen produzieren, auch in der Mobilität ihren Einsatz findet. In diesem Fall über die Ladesäule in Eilvese.“

Neues Rathaus wird zum Ladeknotenpunkt

Insgesamt gibt es in Neustadt mittlerweile 16 Ladesäulen mit 30 Ladepunkten an sieben Standorten. Die meisten davon betreiben die Ideenstadtwerke Neustadt. Neue Ladesäulen will das Unternehmen überall dort errichten, wo Bedarf besteht. Derzeit prüft es mögliche Standorte am Bahnhof sowie in den Wohnquartieren Hüttengelände und Auengärten, den beiden größten Neubaugebieten in der Kernstadt. „Die stetig wachsende Zahl an Ladesäulen macht E-Mobilität für die Neustädterinnen und Neustädter attraktiv und alltagstauglich“, sagt Ideenstadtwerke-Geschäftsführer Dieter Lindauer.

Außerdem wird der Rathausneubau der E-Mobilität in Neustadt a. Rbge. einen wichtigen Impuls geben. Mindestens zwölf der 85 öffentlichen Parkplätze dort werden mit E-Ladesäulen ausgestattet sein. Hinzu kommen Ladepunkte für E-Bikes. Insgesamt sollen im Stadtgebiet in den nächsten Monaten mindestens 21 neue Ladepunkte entstehen.

Mindestens 21 neue Ladepunkte werden im Stadtgebiet von Neustadt in den nächsten Monaten hinzukommen, die meisten in der Kernstadt. / Grafik: MADSACK Medienagentur

Der Bedarf an Ladesäulen steigt

Der Bedarf dafür ist vorhanden. Das zeigt die wachsende Zahl der E-Autos im Stadtgebiet in den vergangenen fünf Jahren. Betrug die Zahl der angemeldeten Elektrofahrzeuge im Juli 2016 insgesamt 24, lag sie im Juli 2020 bereits bei 107. Zum Januar 2021 ist sie noch einmal auf 184 Fahrzeuge angestiegen. Hinzu kommen 300 Hybrid- und 90 Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge, die sowohl mit Strom als auch Benzin angetrieben werden können.

Laut Jens Clausen, Mitgründer und Senior Researcher des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit www.borderstep.de steigt parallel zur Zahl an E-Fahrzeugen in der Landeshauptstadt und der Region Hannover auch die Anzahl an Supermärkten, die auf ihrem Gelände Ladepunkte installiert haben: „Es wird für Supermärkte zusehends ein Qualitätskriterium und Wettbewerbstreiber, ob sie über Ladesäulen für E-Fahrzeuge verfügen oder nicht.“

Jens Clausen vom Borderstep Institut bewertet Ladesäulen auf gewerblichen Flächen als wichtigen Standortvorteil. Foto: Rolf Schulten

Auch die Leistung der Ladesäulen an den Supermarktparkplätzen könnte wichtig werden: „An einer 43-Kilowatt-Säule am Supermarkt kann ich gute hundert Kilometer Reichweite in einer halben Stunde laden. Das wäre dann richtig attraktiv“, meint Clausen, „bei elf Kilowatt sind es nur etwa 25 Kilometer.“