Foto: Kathrin Götze

Herr Herbst, weshalb steht das Thema Verkehrswende auch in Neustadt auf der Agenda?

Das Thema nachhaltige Mobilität gehört inzwischen zu den großen Aufgaben, denen sich die Kommunen seit einigen Jahren widmen. Das Bewusstsein um die Wichtigkeit und die Notwendigkeit für eine echte Verkehrswende ist inzwischen in den Köpfen von Politik, Verwaltungen und bei den Bürgerinnen und Bürgern angekommen. Wir in Neustadt a. Rbge. wollen gemeinsam mit der Stadtgesellschaft ein Experiment wagen – ein Stadtexperiment.

Wie wird das konkret aussehen?

Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche wollen wir innovative Verkehrslösungen unter realen Bedingungen testen und für eine nachhaltige Mobilität hier bei uns in Neustadt a. Rbge. werben. Der Tag des Fahrrads am 18. September soll einen ersten Einblick in das Experiment geben. Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger über unser Verkehrskonzept informieren, gemeinsam mit ihnen und weiteren Akteuren Ideen entwickeln und an konkreten Lösungen vor Ort arbeiten. Der Vorteil eines Experiments: Es kann nicht scheitern. Ein Experiment gibt uns Erkenntnisse, mit denen wir nächste Schritte planen können“ – so beschreibt das Mobilitätsnetzwerk der Region Hannover das Vorhaben. Ich freue mich, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern dieses Stadtexperiment zu starten.

Jesse Wiebe auf dem Rad

Bürgermeister Dominic Herbst will die Menschen in Neustadt fürs Fahrradfahren begeistern. Foto: Jesse Wiebe

Lassen sich Ideen denn überhaupt kurzfristig realisieren?

Bisher wurden Verkehrskonzepte in der Theorie geplant und dann in die Praxis umgesetzt. Das wollen wir anders machen: Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, den Gewerbetreibenden und Anwohnern vor Ort wollen wir die Verkehrswende greifbar machen, exemplarisch testen, wie sich die geplanten Maßnahmen im Alltag auswirken, und so gemeinsam den bestmöglichen Weg für Neustadt erarbeiten.

Worauf dürfen die Neustädterinnen und Neustädter gespannt sein?

Wie wir den Verkehr künftig neutraler gestalten können, wird unser Experiment zeigen. Ziel soll es in jedem Fall sein, den öffentlichen Raum neu zu verteilen, dem Fuß- und Radverkehr mehr Platz zu geben, den mobilen Individualverkehr möglichst nachhaltig und ressourcenschonend zu gestalten. Oberstes Ziel muss sein, Kinder und alle schwächeren Verkehrsteilnehmer besonders zu schützen. Jeder muss ein sicheres Gefühl haben, wenn er auf dem Fahrrad durch das Neustädter Land fährt. Wir brauchen einen Wandel, und wir brauchen ihn jetzt.

Rauf aufs Rad und ab in die Stadt

Am Freitag, 18. September, veranstaltet die Stadt Neustadt a. Rbge. erstmals den Aktionstag „Fahr Rad, Neustadt!“. In der Innenstadt dreht sich von 9 bis 17 Uhr alles ums Fahrrad – natürlich unter Einhaltung der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen. Mittelstraße, Windmühlenstraße und die angrenzenden Stichstraßen werden während dieser Zeit für den motorisierten Fahrzeugverkehr gesperrt und verwandeln sich in einen „Informationsmarkt der Möglichkeiten“ rund ums Rad.

Hier finden Sie aktuelle Informationen rund um den Aktionstag am 18. September:

https://www.neustadt-a-rbgMere.de/internet/Neustadt/Neuigkeiten/Archiv/2020/August/Fahr%20Rad,%20Neustadt!/